Am Wochenende (4. / 5. Juli) war ich bei der netzwerk-recherche-Jahreskonferenz auf dem Gelände des NDR-Fernsehens in Hamburg. Die Konferenz fand zum 13. Mal statt – und ich war bislang sechsmal dabei, glaube ich. Inzwischen ist sie zu dem Branchentreff des Jahres geworden. Ein Pflichttermin für Journalisten – nicht nur für mich.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Es ist das Engagement des NDR-Kollegen Kuno Haberbusch. Es ist die liebevolle Organisation des Vereins netzwerk recherche – allen voran Geschäftsführer Günter Bartsch. Es ist die Mischung aus hochkarätig besetzten Diskussionen, interessanten Erzählcafés, nützlichen Workshops und vor allem auch der Möglichkeit immer und zu jeder Zeit mit alten und neuen Kollegen einen Kaffee trinken zu können. Es gibt Journalisten, die ich immer nur bei der Jahrestagung treffe. Dann freut man sich – und verabredet sich zum Mittagessen oder zum Bier am Abend.
In diesem Jahr wurde am Freitagabend das Spiel Deutschland – Frankreich live übertragen. Und im Anschluss ging es zum „Hate Poetry“ (rassistische Leserbriefe unterhaltsam gelesen). Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal zwei Stunden durchgelacht habe. Wer es noch nicht gesehen hat, bekommt hier einen Eindruck: https://www.youtube.com/watch?v=_KW-QyRt51Q. Kurzum: Es war der perfekte Abschluss für einen perfekten Tag.
Was ich nicht verschweigen will: Ich war selber auch drei Mal in das Programm eingebunden. Ich habe als Referentin zum Thema Crowdfunding gesprochen, die Diskussion zu den „Yanukovych Leaks“ moderiert und über meine Erfahrungen als hostwriter-Botschafterin in Russland gesprochen. Am Abend war ich dann auch bei den Kollegen vom Deutschlandfunk eingeladen (Sendung „Markt und Medien“).
Hier findet Ihr den Mitschnitt, bei dem es um die Konferenz, um Datenjournalismus und um freie Journalisten geht: http://www.deutschlandfunk.de/spezial-jahrestagung-des-netzwerk-recherche-e-v.761.de.html?dram:article_id=290925.
Und hier das komplette Programm der Konferenz mit etwa 100 Veranstaltungen: http://netzwerkrecherche.org/wordpress/nr14/programm/
Inzwischen bin ich wieder zurück in St. Petersburg… inspiriert, erschöpft und: glücklich… auch weil ich bei der Konferenz mein Jugendidol getroffen habe: Antonia Rados. Es gibt wohl keine Journalistin, die mich so beeindruckt hat wie die österreichische Kriegsreporterin. Als Jugendliche habe ich viel RTL News geschaut und sie von den Krisenherden dieser Welt berichtet sehen. Ich kann mich daran erinnern, dass es mich damals tief berührt hat, dass sie immer mitten im Geschehen war – auch wenn um sie herum Bomben geflogen sind – und vor allem war sie immer mitten unter den Menschen. Antonia Rados war immer ein Vorbild für mich und sie für meine Podcast-Seite https://www.paulines-podcast.de zu interviewen, hat mir einfach viel bedeutet.