Am vergangenen Samstag hatten wir Jurysitzung für den „Reportagepreis für junge Journalisten“, den jungejournalisten.de, Süddeutsche.de und die Heinrich-Böll-Stiftung ausgelobt haben. In der Jury sitzen Oliver Bilger (Handelsblatt-Korrespondent in Moskau) und ich für jungejournalisten.de und außerdem Stefan Plöchinger (Redaktionsleiter Süddeutsche.de), Dirk Kurbjuweit (SPIEGEL-Autor), Volker Lilienthal (Uni Hamburg) und Annette Maennel (Leiterin der Presseabteilung bei der Heinrich-Böll-Stiftung).
Wir sind mit dem Preis in diesem Jahr in die zweite Runde gegangen. Letztes Jahr hatten wir ZEIT ONLINE als Medienpartner. Auf dieser preisgekrönten Webseite wurden die besten Reportagen veröffentlicht. Aber da gab es noch kein Preisgeld – deshalb waren die Einsendungen auch nur mäßig. Jetzt gibt es dank Böll-Stiftung ein Preisgeld – dem 1. Preisträger winken 1.000 Euro – aber die 29 eingegangenen Reportagen waren wiederum sehr ernüchternd. Manche Jurymitglieder haben gesagt sie waren über einige Bewerbungen richtiggehend entsetzt.
Nun ist die Frage: Womit hat dieses Entsetzen zu tun?
Viele junge Journalisten kennen offenbar den Unterschied zwischen Reportage und Portrait nicht. Ich habe ja diesen Preis mit aus der Taufe gehoben, weil ich glaube, dass diese Form Bestand haben wird – trotz Medienumbruch und digitaler Revolution. Menschen interessieren sich für Menschen. Und für die Geschichten von Menschen. Deshalb hat die Form der Reportage schon vor 35.000 Jahren funktioniert als der Neandertaler noch am Feuer gesessen ist und sein Mammut-Rippchen gebrutzelt hat. Und es funktioniert heute, im 21. Jahrhundert, wenn Menschen mit dem ICE von Berlin nach Hamburg fahren und ihre Aufmerksamkeit ausschließlich auf ihr iPhone gelenkt ist.
Nun ist es aber so, dass man vor die Tür gehen muss, wenn man Geschichten erzählen will. Und für eine Reportage reicht es nicht sich mit einem Menschen zwei Stunden in die Küche zu setzen und sich seine Geschichte nacherzählen zu lassen. Das ist wichtig für den Hintergrund und die Einordnung, aber man muss als Reporter etwas miterleben. Es muss etwas passieren und man muss als Reporter beschreiben was man sieht, hört, riecht, schmeckt und manchmal auch was man fühlt.
Deshalb ist die Frage, ob es einfach Unwissenheit ist was bei dieser Form wichtig ist (ein Blick in ein Nachschlagewerk hilft) oder ob es pure Faulheit ist. Ich stelle immer mehr fest: Die heranwachsende Generation, zu der ich mit meinen 29 Jahren auch gehöre, ist eine verwöhnte Generation. Den heutigen Nachwuchsjournalisten fehlt oft der Biss, der Wille mehr einzubringen als minimal gefordert ist. Das Engagement. Den Esprit. Die Eleganz. Und das Bewusstsein: Wenn ich es zu etwas bringen will, muss ich dafür kämpfen. Meine Generation kämpft nicht, sie genießt.
Noch vor zehn Jahre – als ich mit dem Journalismus angefangen habe – gab es kaum so etwas wie Mentorenprogramme. Heute schießen sie wie Pilze aus dem Boden. Das Ziel: den Einstieg „in die Medien“ erleichtern. Auch jungejournalisten.de hat so ein Programm. Dagegen ist gar nichts einzuwenden. Ich meine nur, dass ich es bedenklich finde, wenn man davon ausgeht, dass einem alles zugeflogen kommt. Ich weiß, dass es Ausnahmen gibt. Aber ich merke immer wieder durch meine Begegnungen mit Journalisten, die fünf bis zehn Jahre jünger sind als ich, dass sie Ansprüche formulieren, denen sie selber nicht gerecht werden.
Was meine ich damit? Es gibt viel mehr Journalistenschulen und Publizistik-Studiengänge als früher – und doch gibt es nicht mehr gute bis sehr gute Journalisten. Soll heißen: Es gibt eine Inflation der Mittelmäßigkeit. Und das hat damit zu tun, dass es viele nicht mehr gewohnt sind sich anstrengen zu müssen.
Jetzt werden wieder einige Kollegen sagen, ich sei selbstgerecht und ich sei ja nicht der Maßstab. Natürlich haben sie Recht. Vor einigen Jahren war ich besessen von Arbeit und habe nur dafür gelebt. Inzwischen hat sich das geändert, weil der Körper glücklicherweise so eingerichtet ist, dass man das auf Dauer nicht durchhalten kann. Aber das Problem ist ein anderes. Das Problem ist: Es gibt viele Journalisten, die den Job nur machen, um Geld zu verdienen. Es ist für sie ein Job wie jeder andere.
Doch: Es ist kein Job wie jeder andere.
Er verlangt einem viel Kraft, viel Eigeninitiative und Durchhaltevermögen ab. Und weil einige Nachwuchsjournalisten dafür nicht die nötige Energie haben, wandern sie in die PR ab, weil es bequemer ist – und das Gehalt besser. Interessant ist doch zu sehen, dass es heute theoretisch viel mehr Möglichkeiten gibt den Einstieg in den Journalismus zu schaffen, aber die Zahl der guten bis sehr guten Journalisten gleich geblieben ist. Den meisten fehlt einfach der Biss. Und ich kann aus meiner Erfahrung sagen: Es reicht nicht Journalist werden zu wollen. Man muss wirklich dafür brennen. Vieles ändert sich gerade – und das macht das Ganze so spannend – aber das bleibt wohl immer gleich.
Ist das nicht Thorsten Denkler von süddeutsche.de da oben auf dem Jury-Bild? Im Text steht aber Stefan Plöchinger. Muss man etwa auch in Blogkommentaren auf Recherche verzichten? Oder ist es nur eine branchentypische Verknappung (Plöchinger konnte nicht, schickte Denkler, der nun milde lächelnd in letzter Reihe…)?
Stimmt, Berlin-Korrespondent Thorsten Denkler wurde von Stefan Plöchinger als Vertretung geschickt. Das hat nichts mit fehlender Recherche zu tun sondern damit, dass ich den Hinweis vergessen habe. Mea culpa.
Wer diesen holprigen und fehlerreichen Text verfasst hat, sitzt in der Jury für einen Journalistenpreis? Ach, und hat diesen Preis sogar mitbegründet? Ach, und beschwert sich über die junge Generation, die nicht schreiben kann? Ach, und ist selbst 29?
Echt? Oh.
Sie sitzen in einer Jury? Das ist angesichts dieses Textes angsteinflößend.
Die bloße Anzahl an Zeichensetzungsfehlern in diesem Beitrag führt alles, was Sie schreiben und wofür Sie zu stehen vorgeben, ad absurdum.
Dieser Text – ich hatte es bereits ausführlich dargestellt – ist im Eifer des Gefechts entstanden. Dass er einige Kommafehler enthält, ist mir nicht verborgen geblieben. Ich werde künftig stärker an meiner Orthografie arbeiten und bedanke mich für den freundlichen Hinweis.
„Und weil einige Nachwuchsjournalisten dafür nicht die nötige Energie haben, wandern sie in die PR ab, weil es bequemer ist – und das Gehalt besser.“
Oder man betreibt einfach PR in eigener Sache. Kann natürlich auch nach hinten losgehen, sollte man irgendwie unsympathisch rüberkommen.
Der Text war nicht dazu gedacht PR in eigener Sache zu betreiben. Ich habe mir mit der ganzen Diskussion vor allem selbst geschadet, weil ich mich zu einer Pauschalkritik habe hinreißen lassen. Das tut mir leid, aber ich habe dadurch auch eine ganze Menge gelernt.
es heißt: „noch vor 10 JahreN“…
Vielleicht sollte man Texte zur Korrektur geben bevor man sie veröffentlicht wenn man es selbst nicht kann?
Jetzt mal ehrlich: Ich finde die Art und Weise anmaßend, großkotzig und unangemessen…
Mit 29 Jahren von bis zu 10 Jahre jüngeren „Kollegen“ sprechen, kommt mir reichlich altklug vor – mit 19 Jahren hat man in der Regel doch gerade Abi, Barras oder Zivildienst rsp. freiwilliges soziales Jahr hinter sich, oder irre ich?
Da kann es sich dann eigentlich maximal um erste journalistische Gehversuche handeln oder? Sofern man ein Abi noch als Minimalvoraussetzung für den Zugang zu unserem Beruf auffasst – und nicht etwa den Hauptschulabschluss.
Und dass dann als Mediokrität zu bekritteln, erscheint mir selbst ziemlich mittelmäßig…
Ich habe vor 11, 12 Jahren mit Journalismus angefangen (bei einer Lokalzeitung) und war vor 15 Jahren Chefredakteurin bei der Schülerzeitung. Also ich habe durchaus auch schon vor 10 Jahren meine ersten Reportagen geschrieben. Die waren sicher nicht perfekt, aber viele machen die ersten Gehversuche nicht viel später – spätestens beim ersten Praktikum während des Studiums. Und der Preis war ja für junge Journalisten bis 35 ausgeschrieben. Allerdings muss ich sagen: Wir haben kaum Einsendungen von über 30-Jährigen bekommen. Das ist aber gar nicht schlimm, weil uns klar geworden ist, dass 20 bis 35 eine sehr heterogene Altersspanne ist. Deshalb werden wir die Altersgrenze im nächsten Jahr voraussichtlich auf 30 herabsenken.
Steile These, aber die angeblich mittelmäßige Qualität der Beiträge liegt vielleicht eher an der mittelmäßigen Bekanntheit des Preises. Vielleicht liegt sie aber auch daran, dass gerade die vielversprechendsten Talente so klug sind zu erkennen, dass die Branche gerade schreibenden und recherchierenden Journalisten heute keine über Jahrzehnte tragfähige Perspektive mehr auf eine bürgerliches Berufsleben bietet. Das klingt paradox, ist aber traurige Realität. Vergleiche mit früheren Journalistengenerationen zeugen deshalb von einer entsetzenden Realitätsverweigerung. Nur wer nicht von ständiger Sorge um seine Zukunft und den Kontostand am Ende des Monats getrieben ist, hat überhaupt die Muße, sich auf Arbeitsbedingungen einzulassen, die für die Wirtschaftswunder- und 68er-Generation noch „Standard“ waren.
Liebe Pauline Tillmann,
Mir scheint, Sie hätten sich einfach mehr hochwertige Texte für die Ausschreibung gewünscht. Da muss man natürlich auch fragen, warum die nicht kamen. Ich selbst hatte beispielsweise kurz erwogen mitzumachen, fand es aber nicht attraktiv, eine anspruchsvolle Reportage für eine Ausschreibung zu schreiben und am Ende eine Platzierung und das Preisgeld zu verfehlen, ergo den Text umsonst geschrieben zu haben. Solche Spielereien kann ich mir nicht leisten. Die Jury wollte unveröffentlichte Texte haben und da muss man natürlich schauen, wer macht sich soviel Arbeit bei so einem hohen Risiko leer auszugehen? Damit wurde sicherlich ein großer Anteil junger professioneller Journalisten abgeschreckt.
Noch ein Wort zur Mittelmäßigkeit. Das ist ein böses Wort für die Realität. Natürlich gibt es nicht viele Spitzenleute im Journalismus – wie überall. Viele Journalisten machen einfach ein solides Handwerk, sie mögen ihren Job und irgendwie ist es … ja: auch ein Job wie jeder andere. Man muss ja Journalismus nicht ständig überhöhen. Viele Berufsgruppen haben ihre Kodizes und Ehrenansprüche, auch der Journalismus. Aber es ständig zu betonen, wird dem Arbeitsalltag nicht gerecht. Insbesondere, wenn man mal schaut, unter was für mittelmäßigen Bedingungen (!) Journalisten oft arbeiten müssen. Denn eines machen Journalisten ganz gleich, wo sie arbeiten und wie gut sie sind mit Sicherheit nicht: genießen im Sinne von wenig leisten bei wenig Stress und gutem Geld.
Lieber Jan,
vielen Dank für deine Kritik. Was du ansprichst, mag ein Grund für die Qualität der Einsendungen sein. Deshalb gibt es bereits Überlegungen den Preis im nächesten Jahr entsprechend nachzujustieren. Und zu deinen Anmerkungen zur Mittelmäßigkeit: Das kann sein, ja. Ich hatte bislang das Glück unter guten Bedingungen arbeiten zu können. Aber mir ist durchaus bewusst, dass das ein Privileg ist und dass es bei weitem nicht jedem Journalisten so geht.
Liebe Pauline,
ich kann Deine Kritik zum Teil verstehen. Und gleichzeitig fühle ich mich angesprochen, denn ich habe einen der Texte eingereicht. Allerdings habe ich im Begleitschreiben darauf hingewiesen, dass es eher ein Debattenbeitrag als eine klassische Reportage ist. Auch ich erlebe junge Journalisten, denen auf Journalistenschulen die Mittelmäßigkeit möglicherweise schon eingetrichtert wurde. Schreiben ist auch eine Kunst. Das hat folglich mit Talent zu tun und nicht nur mit Handwerk. Es ist eine alte Diskussion, die in den Bereichen Literatur, Theater, Bildende Kunst und Film ja schon seit Jahren geführt wird. Und immer wieder gibt es das Lamento: ‚Die jungen Leute werden mit Scheuklappen in Richtung Karriere durchs deutsche Bildungssystem gejagt!‘
Das hört sich großväterlich an, ist aber zumindest eine ablesbare Tendenz.
Und mit Scheuklappen auf ist es sicher schwer, eine gute Reportage zu erzählen.
Doch jetzt muss ich mich Jan Söfjer in seiner Kritik anschließen und füge hinzu:
Für eine ausführliche Reportage finde ich 8.000 Zeichen wirklich wenig.
Wenn ich eine Reportage über einen Arbeitsmigranten recherchiere und ihn etwa in die Heimat begleite, kann ich dafür nicht in die finanzielle Vorleistung gehen.
Die drei vorgegebenen Themen fand ich wenig inspirierend eher einschränkend. Das lag vor allem an den Überschriften. Die suggerierten mir zu deutlich, welche Texte ihr Euch wünscht. Und die – so schien es mir, hatte eh schon jemand irgendwo veröffentlicht.
Also habe ich die Vorgabe sehr frei interpretiert und einen Text eingereicht, an dem ich ohnehin schon eine Weile recherchiert hatte und den ich hoffentlich wo anders veröffentlichen kann.
Ich werde interessiert beobachten, wie sich der Preis weiterentwickelt. Dass es solche Ausschreibungen gibt, ist gut. Andererseits ist er auch ein Symptom der Nachwuchsnot. Wenn Zeitungen allerdings gute Reportagen veröffentlichen wollen, müssen sie dafür eben auch bezahlen und in Vorleistung gehen. Das sollten nicht nur Stiftungen mit ihren Stipendien und Preisen übernehmen.
Beste Grüße
Lisa
Hallo.
Für mich klingt es auch ziemlich nach Enttäuschung und Frust darüber, dass der Preis, dessen Organisation sicher viel Zeit in Anspruch nahm, kaum Einsendungen hatte – und dann auch noch mäßige. Schon im vergangenen Jahr, wenn ich mich recht entsinne, wurde da etwas rumgepoltert, weil es nur so wenige Einsendungen gab. Es ist eben nicht der Axel-Springer-Preis, es dauert, bis sich so etwas etabliert hat.
Ich schließe mich aber der Kritik von Jan und Lisa absolut an.
1. Kaum ein hauptberuflicher Journalist wird bei einem Preis mitmachen, wenn man eine Reportage einsenden muss, die noch nicht erschienen ist. Das hat mitunter rechtliche Gründe (für den Fall des Gewinnens bräuchte man schon vorab die Erlaubnis des Arbeitgebers bei Zeit oder Süddeutsche zu veröffentlichen). Aber es hat auch schlicht Zeitgründe. Woher die Zeit nehmen, gerade in einer Branche, in der man Überstunden nicht zählt, NOCH mehr zu arbeiten – für möglicherweise nichts? Es gibt Menschen, die noch Zeit für Freunde und Familie haben wollen – und wie du schon schreibst, eine gute Reportage braucht Zeit. Damit ist auch klar, dass sich nur diejenigen bewerben, die noch nicht ausgebildet sind und sich um diese Dinge keinen Kopf machen. Im allerersten Jahr, noch vor Zeit Online, habe ich auch mitgemacht bei dem Preis, weil ich einen schon erschienenen Text einreichen konnte.
2. Lehrt zumindest die Akademie für Publizistik, dass ein Portrait zur Gattung der Reportagen gehört. Das wurde m.E. nicht richtig abgegrenzt, denn die Themenvorschläge waren schon so, dass sie stark in Richtung Portrait tendierten.
3. Die Themenvorschläge waren sehr eng und sehr konkret gefasst. Man hat gemerkt, dass es genaue Vorstellungen gab. Weiter gefasste Themen hätten da mitunter mehr animiert, sich zu beteiligen. Auch wenn ich es sehr positiv fand, dass in diesem Jahr die JJ-Mitglieder zumindest aus fünf oder sechs Themen diese auswählen durften.
4. 8000 Zeichen sind m.E. viel zu kurz für eine gute Reportage, bei der man „riechen, schmecken, hören, schauen“ auch unterbringen kann.
5. Haben Journalisten im Alltag meist einfach nicht die Zeit und die Voraussetzungen in der Redaktion, tagelang rauszugehen und für Reportagen zu recherchieren, weil die Seiten gefüllt werden müssen. Das ist nicht drin. Ausführliche Reportagen sind (leider) für die meisten im Berufsalltag selten geworden.
Liebe Grüße
Liebe Sara,
vielen Dank für deine Ergänzung. Nur ganz kurz: Die Länge der Reportage sollte 8.000 Zeichen nicht überschreiten. In 8.000 Zeichen kann man meines Erachtens nach durchaus Reportage-Elemente einbauen und eine gute Geschichte erzählen. Aber: Deine sonstigen Überlegungen nehme ich gerne für unsere nächste Besprechung auf.
Liebe Kollegin,
so viele junge Journalist/innen kenne ich nicht. Daher kann ich die allgemeine Qualität des „Nachwuchses“ (wenn man das überhaupt so pauschal sagen kann, was ich bezweifle) nicht im Detail beurteilen. Unfair finde ich es dennoch, dass Du/Sie pauschal die schwarze Farbe über alle kippst. Wirklich gewundert hat mich folgender Satz: „Das Problem ist: Es gibt viele Journalisten, die den Job nur machen, um Geld zu verdienen.“ Hallo? Wer vor allem Geld verdienen will (und das vielleicht noch mit minimaler Anstrengung wird bestimmt NICHT Journalist/in. Die meisten vor allem freien Journalist/innen verdienen nicht mehr als als eine Putzkraft und arbeiten schon dafür mehr als jede/r durchschnittliche Angestellte/r. Die Zahlen dazu gibt’s beim DJV und bei den freischreibern. Von einer Journalistin hätte ich mir einen differenzierteren Beitrag gewünscht. An den vielen Kommentaren sehe ich, dass zumindest die Provokation gelungen ist 😉
viele Grüße von Robert
Da ich, wie du richtig festgestellt hast, „schwarze Farbe über alle gekippt habe“ habe ich den Eintrag mit http://www.pauline-tillmann.de/2012/08/replik-auf-%E2%80%9Einflation-der-mittelmasigkeit/ relativiert und mich für die Pauschalkritik entschuldigt. Und ich glaube, dass dieses Uninspirierte, das mir bei jungen Kollegen oft begegnet darauf zurückzuführen ist, dass tatsächlich die allgemeinen Rahmenbedingungen wenig Raum für Kreativität lassen. Dennoch bleibe ich dabei: Einige glauben sich nicht anstrengen zu müssen und glauben, dass ihnen alles zufliegt. Das ist nicht der Fall – aber die Reaktionen zeigen, dass das viele bereits begriffen haben.